Nach Angaben von Gründungsmitgliedern wurde im Jahre 1922, das genaue Datum ist nicht bekannt, der Schützenverein "Lohengrin" Großmehring gegründet. Bei der Gründungsversammlung, die in der Gastwirtschaft Weigl (alte Wassermühle) stattfand, wurde Mathias Mayer zum 1. Schützenmeister gewählt. Weitere Vorstandsmitglieder, die noch bekannt sind, waren Lorenz Hoffmann und Peter Mayer.
Dass die Gründer des Vereins sehr rührig waren und sehr viel Idealismus aufbrachten, beweist die Tatsache, dass bereits im Jahre 1924 eine Fahne angeschafft werden konnte. Die Festveranstaltung wurde am Steinbruch beim Gasthaus Ernhofer (Ziegler) abgehalten. Gerade in der damaligen Zeit war dies kein leichtes Unterfangen des jungen Vereins und seiner Mitglieder. Trotz intensiver Nachforschungen konnte nicht in Erfahrung gebracht werden, welcher Verein damals die Patenschaft übernahm.
Bereits am 11. Mai 1924 konnten die Lohengrinschützen ihre neue Fahne in Münchsmünster zeigen, wo sie an der Standartenweihe des V.T.V. "D'Ilmtaler" teilnahmen. Weitere Veranstaltungen, an denen sich der Verein beteiligte, waren der Schützentag des Mittelbayerischen Schützenverbandes am 5. April 1930 in Ingolstadt sowie das 6. bayerische Landesschießen, das 1931 in Ingolstadt durchgeführt wurde. Nach einigen Kameradschafts- und Preisschießen kann von damals weiter nichts geschrieben werden, da keine Protokolle mehr aufliegen.
Wiederbeginn nach dem Kriege war im Juni 1949.
Die ersten Gespräche über die Wiedergründung des Schützenvereins "Lohengrin" wurden auf Anregung des Mitbegründers von 1922, Lorenz Hoffmann sen., in der Kellerwirtschaft (Mathies-Keller) geführt. Am 26. Juni 1949 versammelten sich dann frühere Mitglieder und junge Burschen aus Groß- und Kleinmehring im Gasthaus Zißler mit dem Ziel, die Wiedergründung des Schützenvereins "Lohengrin" zu bekunden. Lorenz Hoffmann umriss in kurzen Worten Aufbau und Wirken eines Schützenvereins. Anschließend wurde durch Zuruf, mit qualifizierter Mehrheit, folgende Vorstandschaft gewählt:
Bevor jedoch mit dem wöchentlichen Schießen begonnen werden konnte, waren noch einige Anschaffungen notwendig.
Als Vereinslokal wurde das Gasthaus Zißler bestimmt, Schusstag war der Samstag. Nachdem ein Luftgewehr gekauft werden konnte, stand dem ersten Schießen nichts mehr im Wege. Aus einem Fenster der Gaststube wurde in ein im Garten aufgebautes Holzhäuschen geschossen. Hier hielt sich auch der Zieler auf, der die Aufgabe hatte, neue Scheiben einzulegen und die geschossenen Ringe auf einer Tafel anzuzeigen. Als Entschädigung erhielt er pro Schießabend eine Maß Bier und eine Brotzeit. Gerade die jüngeren Mitglieder waren sehr eifrig bei der Sache. Da keine Drehbank zur Verfügung stand, wurden die Ehrenscheiben sechs- oder achteckig angefertigt, von hand gehobelt und geschliffen. An den folgenden Schießabenden konnte fast jedes Mal ein Preis ausgeschossen werden, der meistens aus einer Scheibe oder einem Krügel bestand. Der Gewinner musste dann zum nächsten Schießen einen Preis stiften.
Im Februar 1953 wurde das Vereinslokal gewechselt, man zog vom Gasthaus Zißler ins Gasthaus Bräumartl um. Hier wurde von Anfang an an zwei Ständen geschossen. Auch der Aufbau der Stände machte wenig Mühe, da die Anschußtische nur vom Nebenzimmer herausgeschoben werden mussten. Die wöchentlichen Schießabende, die weiterhin am Samstag abgehalten wurden, waren wieder sehr gut besucht, auch die Geselligkeit kam nicht zu kurz. Die traditionellen Faschingsbälle, Strohschießen, Nikolausfeiern und Martiniessen wurden im Vereinslokal abgehalten. Der Schützenkönig wurde mit 5 Schuß auf Ringscheibe ermittelt. Fahnenweihen gab es in dieser Zeit kaum, da viele Schützenvereine erst wieder gegründet wurden.
Bei der Jahreshauptversammlung am 26. November 1955 wurde Lorenz Hoffmann zum Ehrenschützenmeister ernannt. Diese Ehre hatte sich der damals 66jährige, der immer für den Verein und die Schützensache eintrat, wirklich verdient.
Ende der fünfziger Jahre hatte der Verein einige Krisen zu überstehen. Die Veranstaltungen, die abgehalten wurden, und auch die Schießabende waren nur sehr schwach besucht. Bei der Fahnenweihe des Schützenvereins "Bergrose" Katharinenberg am 21. Juli 1963 haben die Lohengrinschützen mit ihrer Fahne Paten gestanden. Im Herbst 1964 konnte im Keller des neuerbauten Gasthauses Bräumartl der neue Schießstand in Betrieb genommen werden. Seit 1972 wird der Schützenkönig mit Tiefschuß ausgeschossen. Seit 1975 nimmt der Verein wieder regelmäßig an Fahnenweihen und Gründungsfesten teil.
Bei der Jahreshauptversammlung am 8. Februar 1981 wurde beschlossen, dass das 60jährige Gründungsfest in Verbindung mit einer Fahnenweihe im Juli 1982 gefeiert wird. Die Festveranstaltung, die vom 23. bis 25.Juli 1982 abgehalten wurde war ein großer Erfolg. Besonders den Gemeindebürgern ist ein großes Lob auszusprechen für die Anteilnahme während der 3 Tage. Die Fahne, deren Weihe im Mittelpunkt dieses Festes stand, ist ein Symbol der Gemeinschaft und der Pflege der Kameradschaft. Sie soll den Mitgliedern eine immerwährende Mahnung sein, in Treue zusammenzustehen und füreinander da zu sein.
Seit 1983 beteiligt sich der Verein an den Gaurundenkämpfen.
1987 ernannte man bei der Jahreshauptversammlung Engelbert Diepold für seine 20jährige Tätigkeit als 1. bzw. 2. Schützenmeister einstimmig zum Ehrenschützenmeister. Er führte den Verein aus seinen schweren Krisenjahren und man kann ruhig behaupten, dass es ohne sein Engagement "Lohengrin" nicht mehr geben würde.
Ab 1991 veranstaltet "Lohengrin" ein alljährliches Bürgerschießen in Großmehring.
Am 14. Juni 1992 feierte der Verein sein 70jähriges Bestehen im kleinen Rahmen, verbunden mit einem Grillfest.
Im April 1993 wurde "Lohengrin" in das Vereinsregister eingetragen.
Nachdem der Verein von 1953 - 13.05.93 40 Jahre bei Bräumartl zu Hause war, wurde man wegen Schließung des Lokals heimatlos. Als Gast fand man schließlich Aufnahme bei den Adlerhorstschützen in Kleinmehring, wo dankenswerterweise vom 25.05.93 - 28.10.97 die Schießanlage benutzt werden konnte.
Trotz der guten Kameradschaft zu den Adlerhorstschützen war man froh als wir in der neu erbauten Nibelungenhalle wieder einen eigenen Schießstand beziehen konnten. Im Kellergeschoß wurden uns von der Gemeinde die benötigten Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt. Die Einrichtung der 11 Schießstände und der dazugehörigen Einbauten wurden in Eigenregie durchgeführt.
Das erste Schießen fand am 1.11.97 mit dem Rundenwettkampf der 1. Mannschaft gegen Egweil statt.
2002: Totalerneuerung der Schützenkette zum Preis von DM 5000,00 und Anschaffung neuer Schützenanzüge.